Proptrading is here - The Trading Pit

…würde man jetzt wohl als geschmeidiger Finfluencer, Tradingcoach oder sonstiger Marketer mit narzistischer Veranlagung rufen.

Strategieperformance Handelsansatz Vixx Futures

Nein, der Artikel wird kein Rundumschlag für die Instahelden der verlogensten Branche. Eher ein kleines Wort zum Sonntag für die Kunden derselben.

Der Coach ist immer der Böse

Auch wenn einem das teilweise sehr aggressive Marketing auf den Zeiger geht, die Angebote dahinter haben sicher für viele einen Mehrwert. Egal nun ob als Beginner oder erfahrener Händler im Trading. Stillstand bedeutet früher oder später das Aus. Also heisst es Augen und Ohren auf, offen sein für neue oder andere Ideen, die sich in den jeweiligen Marktbedingungen als erfolgreich erwiesen haben. Viele scheitern an ihrer Bequemlichkeit und mangelnden Disziplin. Schuld sind aber immer die anderen, meist natürlich der Coach oder das Ausbildungsprogramm.

Natürlich ist dies kein Freibrief für unseriöse Angebote. Die Erfahrung zeigt aber, dass es bei vielen der bekannten Anbieter hilfreichen Input für das eigene Trading gibt. Fokussiert man sich nur auf den öffentlich zugänglichen Content auf YouTube steht einem eigentlich ein komplettes Arsenal für den Handel zur Verfügung. Bespiele im deutschsprachigen Raum sind u.a.

  • Oliver Klemm
  • Markus Keil
  • Tobias Knebel
  • Eugen Denisenko
  • Ivan Brzovic
  • Traders Talk
  • Heiko Behrendt
  • Philip Zedda

um nur einige zu nennen. Ganz zu schweigen vom englischsprachigen Angebot wie

  • Axia Futures
  • PriceActionVolumeTrader
  • Ticino Trader
  • Orderflows
  • No BS Day Trading

Mit all diesem öffentlich zugänglichen Material kann man arbeiten, wenn man die Arbeit dafür investieren will.

Do your own Research

Viele von euch kennen sicher die gute Doku von IB Trader aus 2021.  Die 4teilige Serie mit Ivan, Serge und Matej zeigt sehr deutlich, worauf es ankommt und woran es leider viele vermissen lassen. Matej, der „kleine“ Bruder von Ivan beschreibt es sehr gut.

  • Nimm das, was Dir der Coach (hier Ivan) gibt. Es ist für ihn erfolgreich, warum also nicht erstmal annehmen und handeln
  • Parallel eigenes Research betreiben und eigene Setups, die zu Deiner Persönlichkeit passen, entwickeln
  • Research ist langweilig, macht müde und ist anstrengend – aber es ist notwendig und führt zu Vertrauen und Erfolg
  • 6 Monate Research, kaum Handel, aber das Ergebnis — Booom !

Und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Leider wollen viele Tradingbegeisterte schnelle und gut verdauliche Lösungen. Die mag es geben und der Nachfrage wird auch nachgekommen (siehe Instagram). Ob sie zum Händler passen steht aber auf einem anderen Blatt. Dies merken viele aber erst, wenn sie mit der eigenen Kohle im Feuer stehen.

Ich kenne ja nun einige der Protagonisten auch persönlich und leider zeigt sich immer wieder, dass sich der Wunsch vieler Händler nach dem schnellen Erfolg zu oft schnell in Luft auflöst. Er verendet kläglich auf dem Altar der Opferbereitschaft. Das heisst Arbeit, Research, Review, ständiges Anpassen und Wille zur Veränderung.

Lange Rede kurzer Sinn, das Internet gibt Dir vieles an die Hand für Null Ouvert. Möchtest Du jedoch komprimierte und gut aufbereitete Lerninhalte, dann suche Dir einen Coach Deiner Wahl. Worauf man sich einläßt, kann man ja schon im öffentlichen Auftritt erkennen.

Wenn Du scheiterst, dann hinterfrage zuerst Dich. Meistens sitzt der Fehler vor dem Bildschirm. Überprüfe das Gelernte, adaptiere es auf Deine eigene Persönlichkeit und mach Dir verdammt nochmal die Arbeit. Es wird nichts geschenkt.

Wenn es dann immer noch nicht funktioniert ist es wohl das Beste, sich eine andere Betätigung zu suchen.     

Der oben gezeigte Chart ist das Ergebnis eines simplen Handelsansatzes von Markus Keil im ES. Zeitraum. 09.01.2023 bis 27.10.2023. Research per Hand, Kerze für Kerze… ja, macht Arbeit und ist doof.

Ein paar Eckdaten dazu:

  • PF 8,4
  • 170 Trades
  • 127 win, 43 loss
  • 2.640 Punkte
  • Max loss in Folge 25 Punkte
  • Max. DD 37 Punkte

Kann man das handeln? Natürlich – aber nur, wenn Du es selbst überprüft hast.

Fazit:

Trading ist langweilig und macht Arbeit. Wenn Du das verinnerlichst, bist Du schon einen Schritt weiter. Nimm Dir ein Beispiel an Matej Brzovic. Der kann zwar seinen Bruder und Mentor Ivan für alles Mögliche beschimpfen, er kann sich aber nicht verstecken. Ivan sieht, wie faul oder fleißig sein Bruder ist. Das können die meisten Coaches nicht. Also liegt es an Dir, was Du daraus machst.

Schönes Wochenende und happy Research